Frühlings-Tagundnachtgleiche auf dem Belchen
- cschukei6
- 20. März
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In der Dreiländerregion am Oberrhein markieren drei gleichnamige Berge das sog. Belchendreieck. Der Belchen im Schwarzwald, der Ballon d‘Alsace in den Vogesen und der Schweizer Belchen im Jura. Der Bergname Belchen wird vom keltischen „belo“, was so viel bedeutet wie leuchtend, weiß, hell, abgeleitet. Diese Wurzel liegt auch dem Namen des keltischen Sonnen- und Lichtgottes Belenus zugrunde.
Das Belchensystem diente der Zeitmessung und Orientierung der Menschen, was spätestens seit der Sesshaftwerdung überlebensnotwendig war. Die Gestirne Sonne und Mond sind die Zeiger, die Landschaft das Ziffernblatt einer topografisch-astronomischen Uhr.
An den Tagundnachtgleichen geht die Sonne vom Ballon d‘Alsace aus gesehen genau im Osten über dem Deutschen Belchen auf und vom Belchen aus gesehen über dem Ballon unter.
Zur Wintersonnenwende, dem kürzesten Tag, geht die Sonne vom Ballon d‘Alsace aus gesehen über dem Schweizer Belchen auf.
Zu Fuß oder bequemer mit der letzten Gondel der Belchen-Seilbahn in Aitern erreicht man die Bergstation. In der Zeit zwischen Ankunft und Dämmerung genießt man die Aussicht auf die Alpen und folgt dann den Hinweisschildern zum 1414m hohen Belchengipfel, wo man je nach Temperament besinnlich oder singend den Sonnenuntergang hinter dem Ballon d‘Alsace erlebt.
Aus der philosophischen Perspektive stellt die Tagundnachtgleiche die Balance dar - zwischen Licht und Dunkelheit, Ruhe und Aktivität, Vergangenheit und Zukunft. Die Rückbesinnung auf die saisonalen Rhythmen kann ein stärkeres Gefühl der Verbundenheit mit der Natur und ein verbessertes psychisches Wohlbefinden vermitteln.
Nicht vergessen: Für den Abstieg zur Talstation ist eine Taschenlampe durchaus nützlich!

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